Queck`sche Scheuer: Unterschied zwischen den Versionen

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Von der Queck`schen Scheuer zu Gotha.
 
Von der Queck`schen Scheuer zu Gotha.
  
Die Scheuer des Oeconomen Gottfried Ernst Queck entstand in den Jahren zwischen 1811 und 1815 in der Sundhäuser Vorstadt.
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Die Scheuer des Oeconomen Gottfried Ernst Queck (1786-1837) entstand in den Jahren zwischen 1811 und 1815 in der Sundhäuser Vorstadt.
Sie war gelegen zwischen damaligen Häusern 1179 (damals im Besitz des Leinwebermeisters Heidenreich) und 1180b (damals im Besitz des Hof-Heyducken Albrecht).
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Sie war gelegen zwischen damaligen Häusern 1179 (damals im Besitz des Leinwebermeisters Heidenreich) und 1180b (damals im Besitz des Hof-Heyducken Christian August Albrecht).
 
Die Scheuer selbst lief unter der Nummer 1180bb.
 
Die Scheuer selbst lief unter der Nummer 1180bb.
  
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In die Scheuer konnten die Früchte von 6 Hufen Land gelegt werden und enthielt zwey Pansen und eine Tenne. Sie lehnte dem Herzogl. Vorsteheramte mit 2. gl. jährlichem Erbzins, steuerte terminlich 1gl. 61,5 Pf. und schossete der Rathscämmerey terminlich 7gl. 6 pf. Zudem war sie bei der Brandcasse mit 100 Thalern versichert und war im Jahre 1829 auf 450 Thaler taxiert worden.
 
In die Scheuer konnten die Früchte von 6 Hufen Land gelegt werden und enthielt zwey Pansen und eine Tenne. Sie lehnte dem Herzogl. Vorsteheramte mit 2. gl. jährlichem Erbzins, steuerte terminlich 1gl. 61,5 Pf. und schossete der Rathscämmerey terminlich 7gl. 6 pf. Zudem war sie bei der Brandcasse mit 100 Thalern versichert und war im Jahre 1829 auf 450 Thaler taxiert worden.
  
Queck bot im Juli 1829 die Scheuer zum Kaufe an und verkaufte sie an den damaligen Hofzimmermann Johann Christian Sahlender (1781-1857), welcher mit seinem Bruder Johann Heinrich Sahlender (1776-1855) auf der gegenüberliegenden Straßenseite seit 1825 seine Holzschneidemühle betrieb.
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Queck bot im Juli 1829 die Scheuer zum Kaufe an und verkaufte sie an den damaligen Hofzimmermann Johann Christian Sahlender (1781-1857), welcher mit seinem Bruder Johann Heinrich Sahlender (1776-1855) auf der gegenüberliegenden Straßenseite seit 1825 seine Holzschneidemühle betrieb. Von dieser Zeit an wurden erst Holz und später Ziegeln darin gelagert.
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Oeconom Gottfried Ernst Queck selbst lebte in der sogen. Erfurter Vorstadt in der Stadthausnummer 776a, der späteren Kastanienallee 6. Das Haus ward, kurz nach Niederlegung der Siebleber Bastion, von ihm selbst um 1810 erbaut. Kurz darauf auch die Scheuer.
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[[Datei:Guüätg8.jpg|mini|Das Bild zeigt die Nachricht seines Todes im Regierungs und Intelligenzblatt vom November 1837.]]
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Zu dem Verkauf der Scheuer durch Queck ist noch folgendes zu bemerken: Durch das Geld des Erlöses ging er eine Bauallianz mit dem Lederhändler König ein, um mit ihm im Jahre 1830 das gemeinsame Haus 523a , an der Eisenacherstraße zu bauen, welches heut noch besteht. Das Haus war großräumig erbaut, sodas der Tanzlehrer August Paul dort schon in den frühen 1830er Jahren seine Tanzstunden hielt. Nach Fertigstellung des Hauses, verkauft Queck nun auch das ältere Wohnhaus. Durch die längerwährende Krankheit Queck`s, wurden die Tanzstunden im Hause ab Sommer 1837 eingestellt. Nach dem Tode Queck`s, am 01. November 1837, lies man einen Monat später die Tanzstunden wieder stattfinden. So annonciert der Tanzlehrer Paul am 3. Dezember 1837.
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Gottfried Ernst Queck hinterlies das Haus seinem Sohn und dieser überschrieb es später an seine Mutter. Nach ihrem Tod verkauften es die Kinder.
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Im Adressbuch 1841 wird der "Ökonom Queck" genannt. Damit ist aber sein zweiter Sohn - auch Ökonom - gemeint, auf welchen  das Haus 2 Jahre lief.
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Im Besitze der Nachfahren Sahlender besteht die Scheuer noch bis zum Jahre 1889. Ende des Jahres wird sie niedergerissen.
 
Im Besitze der Nachfahren Sahlender besteht die Scheuer noch bis zum Jahre 1889. Ende des Jahres wird sie niedergerissen.

Aktuelle Version vom 4. Juni 2020, 18:43 Uhr

Hier auf dem Bild stand die Scheuer hinter den Bäumen der damaligen unteren Ziegelhütten-Allee (heute Cosmarstr.), an der Waltershäuserstraße.

Von der Queck`schen Scheuer zu Gotha.

Die Scheuer des Oeconomen Gottfried Ernst Queck (1786-1837) entstand in den Jahren zwischen 1811 und 1815 in der Sundhäuser Vorstadt. Sie war gelegen zwischen damaligen Häusern 1179 (damals im Besitz des Leinwebermeisters Heidenreich) und 1180b (damals im Besitz des Hof-Heyducken Christian August Albrecht). Die Scheuer selbst lief unter der Nummer 1180bb.

Ein direktes Photo hat sich von ihr nicht erhalten.

In die Scheuer konnten die Früchte von 6 Hufen Land gelegt werden und enthielt zwey Pansen und eine Tenne. Sie lehnte dem Herzogl. Vorsteheramte mit 2. gl. jährlichem Erbzins, steuerte terminlich 1gl. 61,5 Pf. und schossete der Rathscämmerey terminlich 7gl. 6 pf. Zudem war sie bei der Brandcasse mit 100 Thalern versichert und war im Jahre 1829 auf 450 Thaler taxiert worden.

Queck bot im Juli 1829 die Scheuer zum Kaufe an und verkaufte sie an den damaligen Hofzimmermann Johann Christian Sahlender (1781-1857), welcher mit seinem Bruder Johann Heinrich Sahlender (1776-1855) auf der gegenüberliegenden Straßenseite seit 1825 seine Holzschneidemühle betrieb. Von dieser Zeit an wurden erst Holz und später Ziegeln darin gelagert.

Oeconom Gottfried Ernst Queck selbst lebte in der sogen. Erfurter Vorstadt in der Stadthausnummer 776a, der späteren Kastanienallee 6. Das Haus ward, kurz nach Niederlegung der Siebleber Bastion, von ihm selbst um 1810 erbaut. Kurz darauf auch die Scheuer.

Das Bild zeigt die Nachricht seines Todes im Regierungs und Intelligenzblatt vom November 1837.

Zu dem Verkauf der Scheuer durch Queck ist noch folgendes zu bemerken: Durch das Geld des Erlöses ging er eine Bauallianz mit dem Lederhändler König ein, um mit ihm im Jahre 1830 das gemeinsame Haus 523a , an der Eisenacherstraße zu bauen, welches heut noch besteht. Das Haus war großräumig erbaut, sodas der Tanzlehrer August Paul dort schon in den frühen 1830er Jahren seine Tanzstunden hielt. Nach Fertigstellung des Hauses, verkauft Queck nun auch das ältere Wohnhaus. Durch die längerwährende Krankheit Queck`s, wurden die Tanzstunden im Hause ab Sommer 1837 eingestellt. Nach dem Tode Queck`s, am 01. November 1837, lies man einen Monat später die Tanzstunden wieder stattfinden. So annonciert der Tanzlehrer Paul am 3. Dezember 1837.

Gottfried Ernst Queck hinterlies das Haus seinem Sohn und dieser überschrieb es später an seine Mutter. Nach ihrem Tod verkauften es die Kinder. Im Adressbuch 1841 wird der "Ökonom Queck" genannt. Damit ist aber sein zweiter Sohn - auch Ökonom - gemeint, auf welchen das Haus 2 Jahre lief.


Im Besitze der Nachfahren Sahlender besteht die Scheuer noch bis zum Jahre 1889. Ende des Jahres wird sie niedergerissen.

Dieses Forschungsergebnis ist neu. Über die alte Queck`sche Scheune wurde bisher nie geschrieben.

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