Dorothea Elisabeth Leontine Freislich
ZUM FORTGANG DER ARMEN LEONTINE FREISLICH ZU GOTHA, WELCHE EINE GEBORENE MADELUNG WAR.
Als Leontine Freislich im Jahre 1838 mit nur 29 Jahren starb, wurde sie im großen "Madelung`schen Erbbegräbnis" auf dem alten Gottesacker zu Gotha beigesetzt.
Ihr Gatte Friedrich Wilhelm Freislich (1797-1863), Sohn des Christian Ludwig Freislich, Hzgl. Ober-Auditeur zu Gotha und Bruder des Friedrich Wilhelm Ernst Freislich, Hzgl. Rat u. Secretär bei dem Kunstcabinet zu Gotha, ließ im gleichen Jahre ein bronzenes Epitaph anfertigen, auf welchem zudem an zweiter und dritter Stelle die zwei früh verstorbenen Kinder aus dieser Ehe benannt wurden.
Als eine geborene Madelung fand sie und ihre Kinder, sowie später auch der Gatte, die Ruhe im Erbbegräbnis der Familie, welches an der Westmauer des Friedhofes lag und ursprünglich das alten Erbbegräbnis Gotter war, welches um 1770 an Madelung überging. Die Gotters hatten ab ca. 1770 ein zweites neueres Erbbegräbnis an der oberen Ostmauer.
Friedrich Wilhelm Freislich setzte eine traurige Annonce mit folgenden Inhalte auf:
"Eine höhere Vorsehung hat über die irdischen Lebenstage meiner innigst geliebten Gattin, Dorothea Elisabeth Leontine, geborene Madelung, verfügt, indem sie die selbe in ihrem 29sten Lebensjahre und im neunten unsrer höchst glücklich verlebten Ehe am gestrigen Abend von meiner Seite nahm. Ich theile die Nachricht von diesem mich betroffenen schweren Verluste meinen Verwandten und Freunden hierdurch mit und verbinde damit, für mich, meine Kinder und Schwiegereltern, die dringendste Bitte, und ihre Beyleidsbezeugungen nur durch eine ganz stille Theilnahme zu erkennen zu geben."
So wurde Leontine in die mehretagige Gruft, in welcher schon damals über 20 Bestattete lagen, in aller Ruhe beigesetzt. Sie sank herab zu ihren Kindern Maria Clara und Ernst, welche ihr im Tode vorausgegangen waren.
Im Jahre 1904 wurde das Madelung`sche Begräbnis abgräumt und dadurch oberhalb völlig zerstört. Die Gruft befindet sich noch heute zugeschüttet unter dem Parkplatze des alten Stadtbades.
Dahier nun die Transkription des Epitaphes, welches an der Westmauer befestigt war und 1904 verschwand.
"Leontine Freislich geborene Madelung geboren d. 1. August 1809 gestorben d. 23. Decbr. 1838
Ernst Freislich geboren d. 19. April 1835 gestorben den 23. Decbr. 1835
Clara Freislich geboren d. 5. Mai 1836 gestorben d. 1. April 1837"
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