Der alte Gottesacker

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Version vom 4. Juni 2019, 13:44 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge) (ZU DEN SOGENANNTEN "SCHWIBBÖGEN" AUF DEM ALTEN GOTTESACKER ZU GOTHA.)
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Das Mausoleum im Jahre 1902

ZUM ALTEN "ERBBEGRÄBNIS MATTENBERG - VOLCK - JACOBS" AUF DEM ALTEN GOTTESACKER ZU GOTHA.

Sie lag am unteren Drittel der Ostmauer vom alten Gottesacker. Überbaut mit einem prachtvollen Mausoleum.

Ursprünglich war es die Gruft der Bürgermeisterfamilie Mattenberg und hatte noch bis nach 1732 ein eher Tempelartiges Aussehen. Der Bürgermeister Johann Mattenberg (1550-1631), war bevor er nach Gotha, kam der Leibartzt des französischen Königs Heinrich IV (1553-1610). Um 1660 ist die Gruft dann in den Besitz seines Schwiegerenkelsohnes Dr. Johannes Volck (1621-1656) gegangen und dann nach 1675 in den Besitz dessen Schwiegersohnes, den gothaischen Vicekanzler Johann Jacobs (1648-1732). Kurz nach seinem Tode wurde die alte Grabkapelle auf das prunkvollste umgebaut. Wichtig aber ist die unterirdische Beschaffenheit der Grablege. Direkt neben dem Mausoleum geht es südlich nochmals im selben Umfange weiter. Das Mausoleum hat nicht die Flächengröße der unterirdischen Gruft, welche sich nach Süden hin verdoppelt. Man kann auf Plänen erkennen, das die südliche unterirdische Gruft vermauert wurde, zwischendurch wieder geöffnet um später wieder vermauert zu werden. Dies hat mit den zwei großen Überflutungen der Gruft in den Jahren 1760 und 1821 zu tun. Die durch Wasser zerstörten Särge wurden in die südliche nicht überbaute Gruftanlage gebracht, auch um weiterhin Platz für die Familienangehörigen zu geben, welche dort weiterhin bestattet werden wollten. Dort liegen auch die Gebeine der Familie Volck und die des Vizekanzlers Johann Jacobs und seiner Ehegattin Maria Elisabeth Volck, welche ursprünglich in den vorderen Kammer lagen und nach der Überschwemmung in 1760 dorthin kamen. Schon alleine die Menge der beigesetzten Personen, lässt der Platz in der nördlichen überbauten Gruft, allein nur dort, nicht zu.

Die Gruften waren durch eine unterirdische Arkade usprünglich ein Ganzes, bis zur Vermauerung der südlichen Grufthälfte.

An der Südwand des Mausoleums kann man erkennen, das es einst ein offener, überdachter, mit Arkaden an drei Seiten, renaissanceartiger Gruftbau war. Die Gruft wurde stets erbanlässlich weitergegeben.

Nun zur Transkription der vier im Frontmauerwerk eingelassenen Texttafeln.

Jacobs Mausoleum Texte:

Links oben:

"APOCAL 14 V 13 Selig sind die Toten, die in dem HERRN sterben von nun an. Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit."

Links unten:

"PSALM 103 V 15 Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blühet wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber gehet so ist sie nimmer da."

Rechts oben:

"JESAIAE 57. Cap. V. 1.2 Denn die Gerechten werden weggerafft fur dem Vnglück, vnd die richtig fur sich gewandelt haben komen zum Friede vnd rugen in jren Kamern."

Rechts unten:

"PSALM 39 V. 1. 6. Aber Herr, lehre doch mich, das es ein Ende mit mir haben muss, und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muß. Siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei Dir, und mein Leben ist wie nichts vor Dir.Wie garnichts sind alle Menschen."


ZU DEN SOGENANNTEN "SCHWIBBÖGEN" AUF DEM ALTEN GOTTESACKER ZU GOTHA.

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Damit man einen leichten Überblick bekommt habe ich mal westlicherseits einige Begräbnisse beschriftet.

Die 6 Schwibbögen auf dem alten Gottesacker zu Gotha befanden sich an dessen Westmauer. Erbaut um 1707. Abgerissen in der zweiten Hälfte des Jahres 1887.

Von Norden noch Süden gerechnet. 1. Bogen "Waitz" wird zum Begräbnis "Pörsch" und fällt als dieses am 27.08.1887 2. Bogen "Thun" wird zum Begräbnis "Breithaupt" und fällt als dieses am 27.08.1887 3. Bogen "von Pflug" wird zum Begräbnis "Stopfel" und fällt als dieses am 27.08.1887 4. Bogen "Weyer & Witzmann" wird zum Begräbnis "Witzmann und Pörsch" und fällt als dieses am 14.11.1887 5. Bogen "Feustking" wird zum Begräbnis "Freytag" und fällt als dieses am 14.11.1887 6. Bogen "Zorn von Plobsheim" bleibt das Begräbnis "Zorn von Plobsheim" und fällt als dieses am 06.12.1887

Kurz vor Beginn der Bauphase des Stadtbades 1905.

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Nachdem alle Erbbegräbnisse eingeebnet wurden, bestand, wie hier auf dem Messblatt zu schauen, nach ein Rest des "Madelung`schen Erbbegräbnisses". Der Stein Adolph Stieler`s, welcher sich auch in dem Begräbnis befand, wurde 1903 schon in den Garten der Georgraphischen Anstalt versetzt. Das eingefriedete Begräbniss bestand noch in seinen Umrissen und Fundamenten. Es wurde durch leichte Auschüttung von ca. 30 cm Erdmasse erhalten. Es befindet sich heute unter dem Parkplatze westlich des Bades. Unter der Erdoberfläche besteht ab einer Tiefe von 60 cm die Gruftanlage immer noch, allerdings teils verschüttet. Bei Anlage des Parkplatzes, wurde durch einen Bagger eines der höher gelegenen ausgemauerten Einzelbegräbnisse, innerhalb es Erbbegräbnisses, angerissen. Allerdings gleich darauf wieder verschlossen. Ein Bauarbeiter machte damals mit seinem Handy Photographien der erhaltenen unterirdischen Gruftanlage.


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