Der alte Gottesacker: Unterschied zwischen den Versionen

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Wichtig aber ist die unterirdische Beschaffenheit der Grablege. Direkt neben dem Mausoleum geht es südlich nochmals im selben Umfange weiter. Das Mausoleum hat nicht die Flächengröße der unterirdischen Gruft, welche sich nach Süden hin verdoppelt. Man kann auf Plänen erkennen, das die südliche unterirdische Gruft vermauert wurde, zwischendurch wieder geöffnet um später wieder vermauert zu werden. Dies hat mit den zwei großen Überflutungen der Gruft in den Jahren 1760 und 1821. Die durch Wasser zerstörten Särge wurden in die südliche nicht überbaute Gruftanlage gebracht, auch um weiterhin Platz für die Familienangehörigen zu geben, welche dort weiterhin bestattet werden wollten. Dort liegen auch die Gebeine der Familie Volck und die des Vizekanzlers Johann Jacobs und seiner Ehegattin Maria Elisabeth Volck, welche ursprünglich in den vorderen Kammer lagen und nach der Überschwemmung in 1760 dorthin kamen. Schon alleine die Menge der beigesetzten Personen, lässt der Platz in der nördlichen überbauten Gruft, allein nur dort, nicht zu.
 
Wichtig aber ist die unterirdische Beschaffenheit der Grablege. Direkt neben dem Mausoleum geht es südlich nochmals im selben Umfange weiter. Das Mausoleum hat nicht die Flächengröße der unterirdischen Gruft, welche sich nach Süden hin verdoppelt. Man kann auf Plänen erkennen, das die südliche unterirdische Gruft vermauert wurde, zwischendurch wieder geöffnet um später wieder vermauert zu werden. Dies hat mit den zwei großen Überflutungen der Gruft in den Jahren 1760 und 1821. Die durch Wasser zerstörten Särge wurden in die südliche nicht überbaute Gruftanlage gebracht, auch um weiterhin Platz für die Familienangehörigen zu geben, welche dort weiterhin bestattet werden wollten. Dort liegen auch die Gebeine der Familie Volck und die des Vizekanzlers Johann Jacobs und seiner Ehegattin Maria Elisabeth Volck, welche ursprünglich in den vorderen Kammer lagen und nach der Überschwemmung in 1760 dorthin kamen. Schon alleine die Menge der beigesetzten Personen, lässt der Platz in der nördlichen überbauten Gruft, allein nur dort, nicht zu.
  
Die Gruften waren durch eine unterirdische Arkade usprünglich ein ganzes, bis zur Vermauerung der südlichen Grufthälfte.
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Die Gruften waren durch eine unterirdische Arkade usprünglich ein Ganzes, bis zur Vermauerung der südlichen Grufthälfte.
  
 
An der Südwand des Mausoleums kann man erkennen, das es einst ein offener, überdachter, mit Arkaden an drei Seiten, renaissanceartiger Gruftbau war. Die Gruft wurde stets erbanlässlich weitergegeben.  
 
An der Südwand des Mausoleums kann man erkennen, das es einst ein offener, überdachter, mit Arkaden an drei Seiten, renaissanceartiger Gruftbau war. Die Gruft wurde stets erbanlässlich weitergegeben.  

Version vom 2. Mai 2019, 17:49 Uhr

Das Mausoleum im Jahre 1902

ZUM ALTEN "ERBBEGRÄBNIS MATTENBERG - VOLCK - JACOBS" AUF DEM ALTEN GOTTESACKER ZU GOTHA.

Sie lag am unteren Drittel der Ostmauer vom alten Gottesacker. Überbaut mit einem prachtvollen Mausoleum.

Ursprünglich war es die Gruft der Bürgermeisterfamilie Mattenberg und hatte noch bis nach 1732 ein eher Tempelartiges Aussehen. Der Bürgermeister Johann Mattenberg (1550-1631), war bevor er nach Gotha, kam der Leibartzt des französischen Königs Heinrich IV (1553-1610). Um 1660 ist die Gruft dann in den Besitz seines Schwiegerenkelsohnes Dr. Johannes Volck (1621-1656) gegangen und dann nach 1675 in den Besitz dessen Schwiegersohnes, den gothaischen Vicekanzler Johann Jacobs (1648-1732). Kurz nach seinem Tode wurde die alte Grabkapelle auf das prunkvollste umgebaut. Wichtig aber ist die unterirdische Beschaffenheit der Grablege. Direkt neben dem Mausoleum geht es südlich nochmals im selben Umfange weiter. Das Mausoleum hat nicht die Flächengröße der unterirdischen Gruft, welche sich nach Süden hin verdoppelt. Man kann auf Plänen erkennen, das die südliche unterirdische Gruft vermauert wurde, zwischendurch wieder geöffnet um später wieder vermauert zu werden. Dies hat mit den zwei großen Überflutungen der Gruft in den Jahren 1760 und 1821. Die durch Wasser zerstörten Särge wurden in die südliche nicht überbaute Gruftanlage gebracht, auch um weiterhin Platz für die Familienangehörigen zu geben, welche dort weiterhin bestattet werden wollten. Dort liegen auch die Gebeine der Familie Volck und die des Vizekanzlers Johann Jacobs und seiner Ehegattin Maria Elisabeth Volck, welche ursprünglich in den vorderen Kammer lagen und nach der Überschwemmung in 1760 dorthin kamen. Schon alleine die Menge der beigesetzten Personen, lässt der Platz in der nördlichen überbauten Gruft, allein nur dort, nicht zu.

Die Gruften waren durch eine unterirdische Arkade usprünglich ein Ganzes, bis zur Vermauerung der südlichen Grufthälfte.

An der Südwand des Mausoleums kann man erkennen, das es einst ein offener, überdachter, mit Arkaden an drei Seiten, renaissanceartiger Gruftbau war. Die Gruft wurde stets erbanlässlich weitergegeben.

Nun zur Transkription der vier im Frontmauerwerk eingelassenen Texttafeln.

Jacobs Mausoleum Texte:

Links oben:

"APOCAL 14 V 13 Selig sind die Toten, die in dem HERRN sterben von nun an. Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit."

Links unten:

"PSALM 103 V 15 Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blühet wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber gehet so ist sie nimmer da."

Rechts oben:

"JESAIAE 57. Cap. V. 1.2 Denn die Gerechten werden weggerafft fur dem Vnglück, vnd die richtig fur sich gewandelt haben komen zum Friede vnd rugen in jren Kamern."

Rechts unten:

"PSALM 39 V. 1. 6. Aber Herr, lehre doch mich, das es ein Ende mit mir haben muss, und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muß. Siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei Dir, und mein Leben ist wie nichts vor Dir.Wie garnichts sind alle Menschen."


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