Ernst II. zu Sachsen-Gotha-Altenburg

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BESTATTET OHNE SARG, ABER DER TRANSPORTSARG BEFINDET SICH EBENFALLS AUF DER INSEL BEGRABEN.

Zur Bestattung Herzog Ernst II. zu Sachsen-Gotha-Altenburg am Mittwoch den 25. April 1804 ab 11 Uhr abends ist noch folgendes zu bemerken.

Diese Beschreibung des Anwesenden Oberhofmarschalls von Salisch, welche er in seinem Tagebuch festhielt, ist sehr wichtig. Da Herzog Ernst ohne Sarg in einem mit Moos ausgelegten Grabe auf eigenen Wunsch so bestattet wurde, kommt natürlich die Frage auf, wo der Sarg ab blieb aus welchem man ihn auf der Insel heraushob. Die nachfolgende Erklärung, welche ich in gekürzter Fassung darbringe, klärt über diesen Umstand auf. Der Sarg ist also vom Hofgärtner auf der Insel in einer extra Grube leer vergraben worden. Die Stelle des Begräbnisses des Herzogs ist durch Vermessung im Jahre 2001 durch mich selbst geklärt worden. Allerdings ist nicht bekannt, an welcher Stelle der Insel der Sarg vergraben wurde.

„Nach 11 Uhr traten die Werkmeister in das erste Apartement und hoben den Sarg von der Estrade. Hierauf benachrichtigte ich die obengenannten Herrn, daß es Zeit sey, sie folgten unmittelbar dem Sarge, ich ging vor demselben her, und führte den Zug in größter Stille zum Schloßthor hinaus, rechts bei dem Thurm vorbey und durch die neue Anlage bis zu dem Thore, das der Ziegelscheuer gegenüber ist. Der Sarg war aber so schwer, daß die Werkmeister wohl 50 mahl ausruhen mußten und daher gelangten wir nicht vor halb 1 zur Ruhestätte auf der Insel, wo Herr v. Uetterodt die Leiche empfing. Auch hier ging alles in größter Ordnung vor sich, durch zweckmäßige Hülfe des Militärs, das alle Zugänge besetzt hatte. Die Leiche wurde herausgenommen, in das Grab gelegt und zuerst von den Cammerleuten des Verewigten mit weicher Erde bedeckt, worauf die Garten-arbeiter die fernere Ausführung besorgten. Fast alle Cavaliers und darunter auch Geheimrath Wangenheim von Eisenach und Cammerherr Wangenheim von Behringen waren auf der Insel, außer ihnen aber nur wenige Zuschauer. Als wir fortgehen wollten, betete der Oberhofprediger ein kurzes, aber andachtiges Gebet, ohne Aufforderung. Der leere Sarg wurde dem Hofgärtner übergeben, um ihn in eine tiefe Grube einzusenken und nunmehr gingen wir still jeder in sein Kämmerlein . . .“

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