Jakobskapelle: Unterschied zwischen den Versionen

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So nun zieht man eine Linie zwischen Rathausgiebel und Gasthof zur Schelle und hat da durch schon mal Flächen, welche man einschließen und ausschließen kann.
 
So nun zieht man eine Linie zwischen Rathausgiebel und Gasthof zur Schelle und hat da durch schon mal Flächen, welche man einschließen und ausschließen kann.
  
Zudem hat Rudolphi die Fundamente noch selbst gesehen, vor der ersten
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Zudem hat Rudolphi die Fundamente noch selbst gesehen, vor der  
Pflasterung aus 1675. Sein Vater Andreas Rudolphi müsste sie dann
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Pflasterung aus 1694. Sein Vater Andreas Rudolphi müsste sie dann
 
natürlich auch noch gesehnen haben. Daher seine genauen Angaben.
 
natürlich auch noch gesehnen haben. Daher seine genauen Angaben.
  

Version vom 14. November 2019, 14:18 Uhr

Dieser Artikel aus 2018 weist nach, das ich schon damals die Lage des Turmes und der Kapelle berechnet hatte.

Gestern Nachmittag um 15 Uhr, den 07.11.2019, bestätigten sich meine Berechnungen vom letzten Jahr September 2018.

Ich hatte eine Karte entwickelt, mit der Kennzeichnung des Turmes und der Jakobskapelle selbst. Diese wurde, laut Sagittarius erst im März 1568 niedergerissen; ein halbes Jahr noch nach Schleifung des Grimmenstein.

Durch spezielles Kartenmaterial aus unserem Familienarchiv, war ich aber in der Lage den Standpunkt genauestens zu berechnen.

Das meine Berechnungen genauer waren, als ich selbst annahm, bestätigte sich nun. Die Fundamente des Turmes sind genau an der von mir gekennzeichneten Stelle gefunden worden.

20191107 154429 ji.jpg

Das bisher sichtbare Fragment des Fundamentes misst ca. 5x5 Meter im Quadrat und hat eine Mauerstärke von jeweils ca. 1,60 Metern. Ursprünglich kein Kapellenturm, sondern eine Ausguck, aus der Zeit um 1000 nach Christus. Da damals noch keine Stadtmauern oder eben Wälle vorhanden, diente der Turm der Sicherung des Siedlung Villa Gothaha. Nach Anlage der Mauern und frühen Bastionen, hatte der Turm ausgedient und es wurde westlich eine kleine Kapelle angebaut, dem St. Jakob gewidmet. Die Kapelle selbst muss schon vor 1062 angebaut worden sein. Sie wurde durch die Folgen der Grummbachschen Händel im Frühjahr 1568 abgetragen.

Die Fundamente waren noch bis August 1694 zu sehen. Die Kapelle mit Turm wurde abgetragen bis auf Ebenerdigkeit. Drumrum lag noch das alte Plaster aus den 1520/30er Jahren, von welchem nun am Rande der Fundamente Reste aufgetaucht sind. Also hat es Friedrich Rudolphi bis 1694 jeden Tag gesehen und konnte deshalb solch genau und eigentlich sehr einfache Angaben machen.

Falls diese Sache von der Presse anders dargestellt werden sollte, gebe ich hier als Beweis meiner Worte, meinen Beitrag vom 10. September 2018 bei.

Lokalisierung

1.Teil

16e5ba316ee-72 ji.jpg

Wie konnte ich schon vor über einem Jahr wissen, wo der Standplatz der Kapelle und des Turmes St. Jacobi sich befindet?

Dies erkläre ich hier in drei Folgen und zeige dadurch auf, wie man so etwas macht.

Gotha Diplomatica 3. Band, Caput IX, von Friedrich Rudolphi aus 1716. 64tes Blatt:

"Diese Capelle ist gelegen gewesen zwischen dem jetzigen Rath-Hause und dem Gast= Hoffe/zur Schellen genandt..."

So nun zieht man eine Linie zwischen Rathausgiebel und Gasthof zur Schelle und hat da durch schon mal Flächen, welche man einschließen und ausschließen kann.

Zudem hat Rudolphi die Fundamente noch selbst gesehen, vor der Pflasterung aus 1694. Sein Vater Andreas Rudolphi müsste sie dann natürlich auch noch gesehnen haben. Daher seine genauen Angaben.

Dazu muss gesagt werden, das im Jahre 1716 als Rudolphi dies schrieb, der Gasthof zur Schelle "Die silberne Schelle " war und nicht die "Goldene Schelle". Die "Goldene Schelle" war damals kein Gasthof, sondern ein brauberechtigtes Wohnhaus und gehörte meinem Urururururururur-Großvater dem Vicecantzler Johann Jacobs (1648-1732).

Also zwischen Rathaus und silberner Schelle.

Dies war der erste Theil meiner Information zur Findung Jakobskapelle.

2.Teil

R9e467.png

Ausschluss von nicht in Frage kommenden Flächen.

Die mit schwarzen Linien überzogenen Flächen, scheiden aus. Auch der Platz an welchem sich heute der Brunnen befindet; dort stand eine Art Wachhaus, welches aber nach 1567 nicht mehr nachzuweisen ist. Die östliche Seite kommt nicht in Frage, da dort schon damals der offene Leinakanal floss. Die nördliche Seite an den Häusern entlang kommt aus verkehrstechnischen Gründen nicht in in Frage, da sich hinter den Gebäuden Scheuern und Ställe befanden, und deshalb ein Durchweg für große Fahrgeschirre (Heuwagen u.s.w.) aller Art notwendig war.

Das selbe gilt für die gesamte westliche Seite, da nur auf dieser Seite des ehemaligen Kaufhauses (heute steht genau dort das Rathhaus) eine Fahrverkehr möglich war und sich auch hinter der gesamten westlichen Häuserzeile Ställe und Scheuern befanden.

Übrig bleibt genau das Areal mittig des Marktes, welches Sagittarius und Rudolphi als den Standplatz der Kapelle bezeichnen und welchen ich letzthin erwähnte.

Die gelbe Querlinie bedeutet nochmals den von Rudolphi angegebenen Standplatz, zwischen heutigem Rathaus und dem Gasthof zur silbernen Schelle.

Gotha Diplomatica 3. Band, Caput IX, von Friedrich Rudolphi aus 1716. 64tes Blatt:

"Diese Capelle ist gelegen gewesen zwischen dem jetzigen Rath-Hause und dem Gast= Hoffe/zur Schellen genandt..."

Somit ist das Areal soweit konzentriert, das ein Sondierungsgraben quer über diese Fläche damals schon Fundamente zu Tage hätte bringen können.

Da das Kirchenschiff quer stand und östlich davon der Turm, sind so die Gebäude nur in einer Variation möglich.

Dankesehr für den Hinweis an Andreas M. Cramer zur Linie (weiß) Portal Rathaus und "Silberne Schelle", welche dadurch die Lokalisierung des genaueren Standpunktes unterstützt.

Quellen

  • Sagittarius Hist. Goth. (1689) Cap. XI. p.245
  • Tentzel Hist. Goth. Suppl. (1702) p. 43
  • Rudolphi Goth. Dipl. (1716) Cap. IX. p. 61
  • Möller Klöst. i. Goth. II. Augustinerkl. (1861) p. 273
  • Schlegel Chron. Gotha (1867) p. 15, 98
  • Ortloff Gesch. d. Grumbachischen Händel (1869) 4. Bände
  • Beck Gesch. Goth. (1870) Cap. 6 p. 226
  • Kohlstock Entdeck. Heimat (1926) 2:20, 4:34, 4:4; 12:16
  • Schmidt Gotha (1931) p. 15, 116, 118, 132, 154, 234
  • Schmidt Gotha (1938) p. 31, 48, 50, 58
  • Roob Grumbach`sche Händel (1966)
  • Roob Folgen der Grumbach`schen Händel (1967)
  • Schnabel Grumbach (2000)

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