Leopold Adolph Kestner

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Zum Erbbegräbnis unseres Urur-Großonkels, des Kommerzienrat und Puppenfabrikanten Leopold Adolph Kestner, auf dem neuen Gottesacker zu Waltershausen.

Unweit des monumentalen Grabmales unserer Verwandtschaft Schaedel steht dieses Grabmal. Die Gruft darunter war ursprünglich für mehrere Särge gedacht, nahm bis 1934 aber nur 3 Personen auf. Eingerichtet wurde das alte Erbbegräbnis von Leopold Adolph Kestner bereits vor 1883. Das Grabmal selbst kam erst um 1920 auf das Grab. Zuvor muss für die früh gestorbene Tochter ein einzelner Stein vorhanden gewesen sein.

Leopold Adolph Kestner (1849-1918) stammt aus der großen Waltershäuser Kestner Dynastie. Er kam als Sohn des Johann Christian Adolph Kestner und seiner Liebsten Amanda Christiane Bernhardine Hedwig Junker zur Welt. Der Vater starb noch vor seiner Geburt und selbst noch kurz vor der Eheschließung. So kam er durch den viel zu frühen Tod seines Vaters bereits als Halbwaises, von unverheirateten Eltern, zur Welt. Die Mutter ehelichte 6 Jahre nach seiner Geburt erneut. Er ist der Enkel des großen Johann Daniel Kestner, Begründer der Waltershäuser Puppenfabrikation. Mütterlicherseits ist er ein Ururur-Großenkel von auch unserer direkten Vorfahren Johann Gottlieb Jacobs (1684-1723) und seiner Gattin Elisabeth Sophia Bachofen von Echt (1691-1777).

Nach dem frühen Tod seines Vaters, lief das Unternehmen noch über den Großvater Johann Daniel Kestner bis zu dessen Tod im Jahre 1858. Ab da übernahmen zunächst führende Mitarbeiter die Leitung, bis um 1870 Leopold Adolph Kestner dann selbst in die Firma eintrat. Zu dieser Zeit verfügte das Unternehmen bereits über eine eigene Porzellanfabrikation (Kestner & Co.) im benachbarten Ohrdruf, wo neben eigenen Puppenköpfen auch Kindergeschirr und Nippesfiguren gefertigt wurden. Seit sich Leopold Adolph im Jahre 1893 an der Weltausstellung in Chicago beteiligt hatte, vergrößerten sich seine Umsätze in Amerika; von da an lieferte er den größten Teil seiner Serien in die USA. Ab 1913 exportierte er "Kewpies", einen Puppentyp nach amerikanischen Entwürfen. Das berühmte Firmenzeichen mit Krone und Bändern wurde zunächst 1895 in Amerika geschützt und erst ein Jahr später in Deutschland.

Bereits im Jahre 1894 verzeichnen ihn die Karlsbader Kurlisten. Eine Krankheit hat ihn befallen, welche nach dem Kuraufenthalt Linderung brachte. Im Jahre 1902 verschlechtert sich sein Zustand wieder, so das er 1902 und 1903 wieder nach Karlsbad geht. Nach wieder erreichter Besserung, beginnt ab 1906 die eigentliche Leidenszeit. Jährlich geht er im Mai/Juni nun nach Karlsbad bis 1914. Durch den Krieg unterlässt er ab 1915 weitere Kuraufenthalte, bis er im Oktober 1918 nach langen schweren Leiden verstirbt.

Aber nun zurück zur Belegung des Begräbnisses.

Als Erste kam die früh gestorbene Tochter Jenny Gertrud Kestner bereits im Jahre 1883 in das Begräbnis, als sie im frühen Alter von 2 Jahren verstarb. Die weiteren Kinder des Paares überlebten, ehelichten und kamen aus diesem Grunde nicht mit in dieses Begräbnis. 1918 starb dann der Kommerzienrat und Spielwarenfabrikbesitzer, das Oberhaupt der Familie, Leopold Adolph Kestner im 68. Jahr seines Lebens. Er war seit Sommer des Jahres 1873 mit der in London geborenen Adolphine Marie Jenny von Crompton, Tochter des Majors Evans Eduard Thomas Peter Joseph von Crompton und seiner Ehegattin Albertine Jeanette Adolphine von Crompton - eine geborene von Hacke -, verehelicht.

Sie starb im Jahre 1934 im Alter von 80 Jahren und fand als letzte in dem Begräbnis ihre Ruhe.

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