Lug auf es wert sich mache

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Holzstich, datiert auf 1590, welcher eine Situation in einem Frauenhaus darstellt.

Unter einem Frauenhaus wurde in der Zeit der Renaissance eine Art Bordell verstanden.

Im oberen Teil des Stiches prangt der Satz: "Lug auf es wert sich mache". Übertragener Weise heißt es: "Laß den Kopf nicht hängen, es wird schon wieder", In reinem deutsch heißt es: "Schau auf, es wird sich machen".

Nun zum Bilde selbst:

Zu sehen auf dem Bilde sind 5 Personen: Ein Narr (unbeteiligt), ein Edelmann, eine Dirne, eine Kupplerin und ein Bursche.

Der Narr selbst ist nicht tragend an der Situation beteiligt, er weißt nur auf dieselbe hin. Ob als Warnung vor dem Frauenhause oder als belustigende Nuance wird nicht geklärt. Der Edelmann links sitzend ist anscheinend in Sorge. Warum, das wird nicht dargestellt. Er trägt einen prachtvollen Federhut, unter dem Rock einen Dolch, hinten die Geldbörse, Kniebundhosen. Auch seinen Umhang, welcher über seine Pufferärmel wallt, trägt er noch. Die Dirne ist diejenige welche den obig genannten Spruch flüstert. Sie ist noch vollständig bekleidet und trägt einen hellgrünen Umhang. Zudem eine Haube mit gelber Samtverzierung. Sie greift, während sie dem Edelmanne schöne Augen macht, hintenrum schon in seine prall gefüllten Börse. Die Kupplerin sitzt mit am Tische und hat das gewohnte Hauskleid an. Um ihr Alter etwas zu verbergen, trägt sie ein Kopftuch von gelber Farbe. Sie trinkt Wein und reicht dem durch die Hintertüre lugenden Burschen, welcher ihr Liebhaber zu sein scheint, ein Brot.

Diese gerade stattfindende Situation ist nur der Anfang einer schon bald beendeten Orgie. Sobald die Dirne den Edelmann rücklings ausgeraubt hat, wird er aus dem Hause geworfen. Es wird also einen kurzes Tächtel-Mächtel sein. Die Situation selbst zeigt, das der Edelmann wirklich aus reiner Sorge und Einsamkeit, das Frauenhaus aufgesucht hat. Er ist vollständig unerfahren mit Dirnen, Kupplerinnen und deren Tricks und Schliche.

Auf dem Tische steht ein Teller mit Birnen, Trauben und Brot. Auf dem Tisch liegen zwei Kirschen, 2 Messer. Auch steht auf dem Tische ein Kelch Weines, der Deckel desselben liegt auch auf dem Tische. Zwei weitere Leib Brot liegen dort schon angeschnitten. Die Karaffe Wein, welche auf dem Boden steht hat ist anscheinend noch sehr gefüllt. Der Türrahmen, durch welchen der Bursche hereinschaut, hat typisch Spät-Renaissance-artige Elemente. Er ist in Halbbogenform gestaltet und ruht auf dem Türrahmen, welcher aus zwei Pilastern besteht.

Man kann sagen, das dies Bild damals als Warnung vor dem Frauenhause gelten sollte.

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