Luise, Königin von Preußen

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Beim katalogisieren unseres Familienarchives fiel mir gerade dieser sehr schöne Stich auf. Habe ihn sogleich gescannt um ihn zu zeigen.

Er trägt den Titel: "Das Denkmal der Königin Luise im Schlosspark zu Hildburghausen" und stammt aus dem Jahre 1874.

Das Denkmal wurde im Jahre 1815 für die am 19. July 1810 verstorbene Königin Luise von Preußen gesetzt. Das klassizistische Denkmal trägt auf der Vorderseite ein weises Marmorrelief mit dem Abbilde der Königin. Geschaffen wurde es vom Hofbildhauer Ernst F. Schulze.

Noch heute existiert der Denkstein und trägt auf der rückwärtigen Seite, nach der Widmung, eine Inschrift von Gymnasialdirektor Dr. Friedrich Sickler verfasst:

"UNSERER UNVERGESSLICHEN
LOUISE
KOENIGIN VON PREUSSEN
FRIEDERICH R. HZG Z SACHSEN
CHARLOTTE R. HZGN Z SACHSEN
CIC D CCCXV"
"Freundliche Nymphen der Flur und des Thales sprossende Blumen!
Kinder des Haines umher, trauliche Luefte der Au!
Schuetzet der Schwester Gebild, erhoben am heiligen Denkmal!
Huellt es in lieblichen Duft! Faechelt ihm zaertlichen Hauch!
Oft hat sie euch begruesst in der Morgenroethe der Jugend;
Wallend am Schwesterarm; hier oft verhallte ihr Laut.
Oft hat ihr Blick hier geruht umflossen vom Lichte des Himmels.
Lieblicher stralte von ihm Liebe wie Milde hier uns.
Ach - sie war uns zu frueh im Sturme der Zeiten geschieden!
Nie mehr nahet sie Euch, grüsset Euch ferner nicht mehr!
Lebend erblickte sie nicht Teutonias siegende Fahnen,
Sah nicht Borussias Aar fuehren der Heere Triumph.
Ach – sie ruhte, die Hand im Dunkel der Trauercypressen!
Welche die Fahne des Siegs „Freiheit fuer's Vaterland“ hob.
Doch aus den Sphaeren des Lichts, wohin sie voran uns gestiegen,
Aus der Gestirne Kreis thront sie nun freudig herab.
Dort empfing sie die Helden, gefallen im heiligen Kampfe,
Dort ertheilet sie nun ihnen die Kraenze des Siegs.
Und wie Blueten des Lenzes entfuehrt noch Duefte entsenden,
So noch spendet uns sie Segen, den himmlischen Duft."

Ergänzung durch Rudolf W.L. Jacobs

Der Verf. der Inschrift, Dr. Friedrich SICKLER ("Die Sphinx von Hildburghausen") ist der Schwager von Johanne Luise Christiane GEUTEBRÜCK, oo mit Carl SICKLER, Söhne des bedeutenden Pomologen Pastor zu Kleinfahner Joh. Volckmar SICKLER (DGB Bd. 214, S. 547).

Kleine Anekdote

Bildnis der Königin Luise (1776-1810), nach einem Jugendportrait

Bei einer Hofredoute - es war 1799 - spielte ein Franzose, der in der Maske einer Fledermaus erschien, einen Zettel der Königin in die Hände mit Versen, die deutsch etwa so lauten:

"Als Fledermaus seh in der Nacht Ich Dich als Stern in hellster Pracht: Erfolgt ist die Metempsychose; Es läßt von seiner Art kein Ding, Denn würd ich jetzt ein Schmetterling, So hielt ich Dich für eine Rose."

Wie die Freude, wirkte auch der Schmerz rehebend, und es bewährten sich Schillers Verse:

"Sahst Du nie die Schönheit im Augenblicke des Leidens, Niemals hast Du die Schönheit gesehn."

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