Venus und Cupido

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"τὴν δ' Ἀφροδίτην
ἀφρογενέα τε θεὰν καὶ ἐυστέφανον Κυθέρειαν;
κικλήσκουσι θεοί τε καὶ ἀνέρες, οὕνεκ' ἐν ἀφρῷ
θρέφθη· ἀτὰρ Κυθέρειαν, ὅτι προσέκυρσε Κυθήροις·
Κυπρογενέα δ', ὅτι γέντο περικλύστῳ ἐνὶ Κύπρῳ·"

Diese herrliche Zeichnung vom Maler Heinrich Lossow befindet sich als Kunstdruck, datiert auf 1885, in meinem Archiv.

Er trägt den Titel "Venus und Cupido", so bezeichnet in der römischen Mythologie die eigentlichen griechischen Götter "Aphrodithe und Eros". Diese Abbildung zeigt das erste Kennenlernen der beiden Götter. Cupido als einer der ältesten Götter erwartet schon zu Stein geworden und schon lange hoch verehrt, die aus dem Meerschaum an das Land getragene Aphrodithe. Von nun ab wird sich Eros im ständigen Gefolge der Liebesgöttin befindet. Er war es, welcher Aphrodithe in der großen Versammlung, vor den staunenden alten Göttern auf dem Olympus vorgestellt hat. Sie schwebt in den Olympus gleich einer Rose, die nach einer vollendeten Morgenröte beim Aufgang der Sonne aus der Knospe bricht; lächelt jedem Gott Liebe ins Herz und blickt jeden aus ihrem schmachtenden Auge so reizend an, das gleich der ganze Olymp ihr huldigt. So beschrieb in Hesiod`s "Theogonie" Vers 195:

"τὴν δ' Ἀφροδίτην
ἀφρογενέα τε θεὰν καὶ ἐυστέφανον Κυθέρειαν;
κικλήσκουσι θεοί τε καὶ ἀνέρες, οὕνεκ' ἐν ἀφρῷ
θρέφθη· ἀτὰρ Κυθέρειαν, ὅτι προσέκυρσε Κυθήροις·
Κυπρογενέα δ', ὅτι γέντο περικλύστῳ ἐνὶ Κύπρῳ·"

"Doch Aphrodithe; nennen sie Götter sowohl als Sterbliche, weil sie aus Meerschaum Aufwuchs; und Kythereia, dieweil bei Kythera sie antrieb. Eros begleitete sie, auch Himeros folgte, der schöne, Als sie, die Neugeborne, zur Schaar der Unsterblichen hinging."

Danach beginnt das Astralwesen Aphrodite ihre Laufbahn auf der Erde und alle Lebewesen ob Tier oder Mensch, erkennen ihre Gegenwart und folgen ihr schmeichelnd. Auf dem Bilde selbst wird Aphrodithe als propere frisch aus dem Meere entstiegenen, leicht lüstern wirkenden, das Schönheitsideal der 1880er Jahre verkörpernde junge Dame dargestellt. Dies zeigt schon der gerade umgeworfene Pokal der Unschuld, welcher in der linken Ecke zu schauen ist und welcher von zwei Täubchen noch verschlossen gehalten versucht wird. Allerdings vergebens, da Aphrodite schon von der Lustbarkeit welche Eros ihr entgegenstrahlt, vollständig überwältigt ist. Dazu kommt das die Tauben mit ihr kamen, denn diese waren der Aphrodithe geweiht. Sie umflogen lange Zeiten ihren Tempel auf dem Berg Eryr. Der Sockel des Cupido ist noch in sehr spät klassizistischen Stile dargestellt und trägt an der oberen Sockelcorniche zwei Kordeln. Der gesamte Sockel zeigt Gestalten, welche mit reckenden Armen den Gott zu erreichen versuchen. Gewollt wirkt der Sockel wie ein alter Stamm, welcher noch verwurzelt aus dem Boden ragt. So bezeichnet er das völlig naturelle Gehabe der gesamten Szenerie. Die gesamte Bildszene spielt sich in einem verborgenen Dickicht ab, in welchen die Statue des Eros schon seit langen Zeiten zu stehen schein und auch ein zu diesem Zeitpunkte schon gefallenen Gott gegenüberstand, von welchem nur der leere Sockel im Hintergrunde zeugt. Durch die verwilderte Lauballee im Hintergrunde schaut das Meer hervor, aus welchem Aproditen gerade entstiegen scheint. Cupido selbst ist als geflügelte Putte dargestellt, welche völlig von erblüten Rosen umrangt ist. Als Symbolische Darstellung zur Empfängnis der Aphrodite und als Symbol seiner eigentlichen Berufung als Gott der Liebe. Vielleicht waren aus diesem Grunde die Rosen der Aphrodithe am liebsten unter den Pflanzen. Um die Einsamkeit des Eros zu beenden, ließ man ihm als Weib ein Liebesgöttin aus dem Meeresschaume entsteigen, damit Cupido nicht zu einem Gott der Traurigkeit werde.

© by Jens Geutebrück

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