Johann Friedrich Bachoff von Echt

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Freyherr Johann Friedrich Bachoff von Echt um 1702

Johann Friedrich Bachoff von Echt (* 17. Februar 1643 in Gotha; † 27. Oktober 1726 ebenda) war ein deutscher Jurist, Hofbeamter und Staatsmann.

Leben

Familie

Johann Friedrich Bachoff von Echt wurde als Sohn von Friedrich Bachofen von Echt (* um 1610 in Gräfentonna; † 13. März 1656 ebenda), Amtmann, und dessen Ehefrau Anna Sabina (* 18. Juli 1619 in Gotha; † 9. Oktober 1689 ebenda), eine Tochter des Dr. med. Johann Volck der Älter (1574–1631), Stadtphysicus und Ratskämmerer in Gotha, geboren. Seine Geschwister waren:

  • Anna Blandina (* 26. Juni 1636; † unbekannt), verheiratet mit Andreas Reyher (1601–1673), Rektor des Gymnasiums Gotha;
  • Johannes Christoph (* 3. Dezember 1638 in Gotha; † 30. Dezember 1705 in Ichtershausen), sächsisch-gothaischer Hof- und Justizrat;
  • Maria Sabina (* 17. Dezember 1640; † 10. Oktober 1729);
  • Anna Lisa (* 23. August 1645; † unbekannt);
  • Georg Heinrich Bachoff von Echt (* 22. Juli 1652 in Gräfentonna; † 6. November 1744); Bürgermeister von Gotha und herzoglicher sächsischer Rat;
  • Michael Christoph Bachoff von Echt (* 1654; † 11. Juni 1693 in Gräfentonna); Konsistorialassessor
  • Anna Christina (* unbekannt; † 23. Oktober 1674), verheiratet mit Ernst Sigmund Bechmann.

Johann Friedrich Bachoff von Echt heiratete am 23. März 1678 in Coburg Magdalena Sibylle Johanna (* 18. Februar 1660 in Regensburg; † 7. September 1716 in Gotha), Tochter von Johann Thomasius, fürstlich-sächsischer Geheimrat und Kanzler. Gemeinsam hatten sie neun Kinder:

  • Johann Friedrich (* 9. April 1679 in Gotha; † 3. Januar 1736 in Gotha), sächsisch-gothaischer Geheimer Rat, Oberkonsistorialpräsident, Amtshauptmann zu Tenneberg und Kaiserlicher Reichshofrat;
  • Magdalena Sibylle (* 16. Januar 1682; † 11. Juni 1743), verheiratet in 1. Ehe mit Johann Georg von Thünau (* um 1679; † 26. Juni 1705 in Halle), Oberstleutnant in einem Dragoner-Regiment und in 2. Ehe mit Wolf Christian von Ziegeler (* 4. August 1656; † 1737), kurfürstlich-mainzischer Oberstleutnant;
  • Christiane Dorothea Bachoff von Echt (* 14. Februar 1684; † 29. März 1715), verheiratet mit August von Leitzsch (* 7. August 1666 in Heldrungen; † 21. September 1712 in Gotha) fürstlich sächsischer Kriegsrat und Oberst in einem Dragoner-Regiment, Herr auf Marck-Wippach und Dielsdorf;
  • Sophie Elisabeth (* 23. Mai 1686; † 30. Oktober 1719 in Gotha), verheiratet mit Heinrich von Westerhagen, Erbherr auf Teistungen, Berlingerode und Dietendorf; Kommandeur der Leibgarde zu Pferd sowie Obrist eines Dragoner-Regiments in Sachsen-Gotha; Generalleutnant;
  • Johanna Eleonora (* 7. März 1688; † 17. Juli 1733 in Gotha), verheiratet mit August Johann Friedrich von Thumshirn (* 20. Januar 1674 in Kaufungen; † 23. Dezember 1719), fürstlich sächsischer Geheimer Kammer- und Kriegsrat;
  • Friederike Louise (* 4. April 1690; † 22. August 1753), verheiratet mit Hans Ludwig von Nauendorff (* 20. November 1668 in Nauendorf; † 19. Juli 1720 in Altenburg), Herr auf Nauendorf Caasen und Grossenstein, Steuereinnehmer und Kammerherr;
  • Friedrich Gottlieb (* 16. Juni 1691; † 19. August 1692);
  • Christian Adolf (* 13. März 1695 in Gotha; † 13. März 1695 ebenda);
  • Johann Wilhelm (* 16. Juni 1695 in Gotha; † 12. April 1758 ebenda), Kammerjunker und Regierungsassessor.

Bei seinem Tod lebten noch 54 seiner Nachkommen.

Werdegang

Er studirte seit 1660 die Rechte zu Leipzig, wurde 1665 Lehrer des Erbprinzen Friedrich zu Sachsen-Gotha, und begleitete ihn 1667 auf seinen Reisen nach Frankreich. 1673 wirklicher Hofrath, 1680 Geheimrath, 1698 Kanzler und Regierungdirector. 1691 wurde er auch Mitvormund der Söhne Herzog Friedrichs I. von Sachsen-Gotha und Altenburg. Er hatte im J. 1683 seinen Adel erneuert und hinterließ ein bedeutendes Vermögen.

Ehrungen

1691 erhielt Johann Friedrich Bachoff von Echt vom preußischen König Friedrich Wilhelm I. den Orden de la Générosité.

Ebenfalls 1691 wurde er Königlich Polnischer und Kursächsischer Geheimrat.

Zur Grablege Bachoff von Echt

Die lang verschollene Grabinschrift

In den Aufzeichnungen des großen Ernst Salomon Cyprian befand sich eine Abschrift seines Epitaphes. So groß wie Johann Friedrich Bachoff im Leben und durch seine Leistungen war, so bescheiden seine Grabinschrift. Er war zur damaligen Zeit der Prominenteste Begrabene auf dem alten Gottesacker zu Gotha. Viel musste nicht auf dem Steine stehen, denn seine Leistungen sind noch heute bekannt. Diese Gedichtzeilen zur "Grablege Bachoff" auf dem alten Gottesacker zu Gotha, lassen erahnen wie prachtvoll und großartig das Begräbnis bestanden hat. "Schaut in die theure Grufft, wo "Die von Bachoff" steht, Diß ist die Sacristey, die sich die Tugend bauet, Ein Sitz der Ewigkeit, der niemahls untergeht, Worzu Mnemosyne die Steine selber hauet, Ihr unvergleichlicher und rühmenswürdiger Lauff, Den sich die Nachwelt hat zur Vorschrifft ausgesetzet, Baut Ihr ein Monument, das ewig dauret, auf, Und das der Zeiten Rost so leichte nicht verletzet. Schweigt! und erstaunet nicht vor dieser Grabes Pracht, Das hier die Tugend selbst mit ihren Bildern zieret, Sie hat die Statuen nich sonder Vorbedacht Um dieses edle Grab und Bogen aufgeführet. Die Tugenden, die man in Ihrem Leben fand, Die müssen, ists nicht wahr? auch mit zum Sarge gehen, Drum sitzt die Gottesfurcht Ihr zu der rechten Hand, Da man die Klugheit sieht zur lincken stehen. Eusebie hält ihr den Trauer=Baldachin, Der hohen Seelen auch im Sarge noch gehöret, Die Mildigkeit wil sich um ihre Füsse ziehn, Als die Sie sonderlich bey Lebens=Zeit verehret."

Zur Gruft der Familie Bachofen von Echt auf dem alten Gottesacker zu Gotha

Diese bescheidene Beschreibung ist der Gruft Bachofen gewidmet, welche zwischen oberer Ostmauer und Nordmauer des alten alten Gottesackers zu Gotha stand.

Diese Gedichtzeilen zur "Grablege Bachoff" auf dem alten Gottesacker zu Gotha, lassen erahnen wie prachtvoll und großartig das Begräbnis bestanden hat.

"Schaut in die theure Grufft, wo "Die von Bachoff" steht, Diß ist die Sacristey, die sich die Tugend bauet, Ein Sitz der Ewigkeit, der niemahls untergeht, Worzu Mnemosyne die Steine selber hauet, Ihr unvergleichlicher und rühmenswürdiger Lauff, Den sich die Nachwelt hat zur Vorschrifft ausgesetzet, Baut Ihr ein Monument, das ewig dauret, auf, Und das der Zeiten Rost so leichte nicht verletzet. Schweigt! und erstaunet nicht vor dieser Grabes Pracht, Das hier die Tugend selbst mit ihren Bildern zieret, Sie hat die Statuen nich sonder Vorbedacht Um dieses edle Grab und Bogen aufgeführet. Die Tugenden, die man in Ihrem Leben fand, Die müssen, ists nicht wahr? auch mit zum Sarge gehen, Drum sitzt die Gottesfurcht Ihr zu der rechten Hand, Da man die Klugheit sieht zur lincken stehen. Eusebie hält ihr den Trauer=Baldachin, Der hohen Seelen auch im Sarge noch gehöret, Die Mildigkeit wil sich um ihre Füsse ziehn, Als die Sie sonderlich bey Lebens=Zeit verehret."

Es war die älteste Gruft des Gottesackers. Ursprünglich die Begräbnishalle, welche die Gebeine Myconiens beschützt hatte, wurde die Halle mehr und mehr , spätestens seit 1595, zur Grablege der Familie Bachoff und der Angehörigen. Von den Ausmaßen der Gruft, kann man sich heute gar keine Vorstellung mehr machen. Die Gruft zog sich von der oberen Ostecke bis an die Nordmauer hin, über Eck. Die großen Epitaphe und Steine, besonders die prachtvollen des Ministers Freyherrn von Bachoff und seiner Gattin, nahmen sehr viel Platz in Anspruch. Momentan bin ich dabei, eine so genau wie mögliche Begräbnisliste der Gruft anzufertigen. Sie bestand nur bis in die späten 1840er Jahre und wurde im Zuge einer Erweiterung fortgerissen. Mitte es 18. Jahrhunderts stellte Cyprian, welcher auch dort mit seiner Gattin bestattet war, eine größere Summer zur Erhaltung der Gruft zur Verfügung. Aber es sollte anders kommen. Die prachtvollste und älteste Gruft fiel den vielen Neuerungen, welche die schreckliche Revolution der 1840er Jahre brachte zum Opfer. Eigentlich begann mit den Neuerungen und der beginnenden Demokratisierung des Herzogthums der Untergang des alten Gottesackers. Die hochwohlgebohrenen Amtsmänner, Superintendets etc. und die Glorifizierung der Monarchie und des Edelstandes, waren den Demokraten ein Dorn im Auge. Deshalb auch fiel die Bachoff Gruft als Erstes. Dann bis in die 1870er Jahre, wurde fast alle Gruftgebäude niedergerissen und nur einige Epitaphe blieben an der kahlen Mauer stehen. Der Gottesacker musste einer schnelllebigeren und moderneren Zeit weichen, in welcher leider die Verehrung der Vergangenheit unwichtig geworden war. Ich bin mir sicher: Hätte es die Revolution der 1840er Jahre nicht gegeben, würde der alte Gottesacker heute noch bestehen.



Literatur

  • Johann Friedrich Bachoff von Echt in Neues preußisches Adelslexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten, Band 1 A–D, S. 158. Leipzig 1836.
  • Johann Friedrich Bachoff von Echt in Christ-rühmlichstes Ehren-Gedächtnis, Dem Weyland Hoch-Wohlgebohrnen Herrn Johann Friederichsen Freiherrn Bachoffen von Echt. Gotha 1726.

Weblinks

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